Die Verbandsgeschichte
Seit Jahrhunderten stellt die Bekämpfung von Feuergefahren für den Menschen eine Herausforderung dar. Die Entwicklung des Feuerwehrwesens nach unserem heutigen Verständnis, gelang ab Mitte des 19. Jahrhunderts. 1846 gründete Christian Hengst (Durlach/Karlsruhe) das Pompiers-Corps Durlach - eine der ersten Freiwilligen Feuerwehren. In rascher Folge wurden im südwestdeutschen Raum weitere Wehren gegründet.
Schon sehr schnell wurde deutlich, dass für diese Wehren eine gemeinsame, übergeordnete Organisation nötig war. Aus dieser Entwicklung heraus wurde bereits 1863 von den 120 Freiwilligen Feuerwehren des Königreichs Württemberg in Stuttgart der 1. Württembergische Landesfeuerwehrtag veranstaltet. Daraus ging am 7. September 1863 die Gründung des ersten Feuerwehrverbands in Deutschland, dem Württembergischen Feuerwehrverband, hervor mit Conrad Dietrich Magirus (Ulm) als Vorsitzenden. Die aktive Leistung des Verbandes zeigte sich von Beginn an, als bereits während dem 1. Landesfeuerwehrtag die Revision der noch gültigen Feuerlöschordnung aus dem Jahre 1808 gefordert wurde.
Der badische Landesfeuerwehrverein wurde am 6. Dezember 1863 in Lahr gegründet und als Vorsitzender Carl Stempf (Karlsruhe) gewählt. Auf dem 2. Verbandstag im Jahre 1867 formulierte der badische Landesfeuerwehrverein sein nächstes Ziel, das Feuerlöschwesen allgemein zu fördern und den Zusammenschluss der Feuerwehren untereinander zu festigen.
Relativ spät wurden im Landesteil Hohenzollern (aus den ehemaligen Fürstentümern Sigmaringen und Hechingen), von den Behörden Bestimmungen über den Feuerlöschdienst erstellt. Im Anschluss wurde 1924 der Hohenzollernsche Landesfeuerwehrverband mit dem Vorsitzenden Josef Schmid (Hechingen) gegründet.
Durch die politische Entwicklung während der nationalsozialistischen Zeit und die Folgen des Zweiten Weltkriegs kam der Aufbau und die Weiterentwicklung der Verbände weitestgehend zum Stillstand. Unter den schwierigen Verhältnissen in der Nachkriegszeit war es 1951 möglich, den Landesverband der Feuerwehren in Württemberg und Hohenzollern zu gründen, der zwei Jahre später den 1. Deutschen Feuerwehrtag in Ulm veranstaltete. Am 17. Dezember 1952 wurde dann der Badische Feuerwehrverband in Achern wiedergegründet. In Nordbaden hatte sich 1955 in Weinheim der Nordbadische Feuerwehrverband gebildet.
Als 1952 die erste Regierung des neuen Bundeslandes Baden-Württemberg ihre Arbeit aufnahm, begannen bereits 1953 erste Gespräche zwischen den Spitzen der Feuerwehrverbände, die sich um einen Zusammenschluss zu einem Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg bemühten.
Beim 1. Baden-Württembergischen Landesfeuerwehrtag 1955 in Aalen war die Überraschung groß, bei dem der Badische Verband erklärte, dass der Zeitpunkt eines Zusammenschlusses noch zu früh sei.
Die Gebiets- und Verwaltungsreform von 1970 führte auch in Baden-Württemberg zu einschneidenden Veränderungen. Die alten Kommunal- und Regierungsbezirksgrenzen, und damit auch die Bezirke der Feuerwehrverbände, wurden aufgelöst und neu zusammengeführt.
Diese Veränderungen nahm der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Albert Bürger zum Anlass, die Verbände aufzufordern, nach 20-jährigem Bestehen des Landes Baden-Württemberg, endlich auch die Einheit der Feuerwehren nachzuvollziehen und im Interesse einer starken gemeinschaftlichen Vertretung der Feuerwehren auf Landes- und Bundesebene einen einheitlichen Landesfeuerwehrverband zu bilden.
Durch die engagierte Begleitung der beiden Verbandsvorsitzenden Karl Rode (Ludwigsburg) und Egon Leible (Lörrach) gelang es, die ursprünglichen zwei Verbände zum 31. Dezember 1972 aufzulösen und am 2. Dezember 1972 in Böblingen einen gemeinsamen Landesfeuerwehrverband zu gründen. Zum Vorsitzenden wurde Präsident Albert Bürger (Zimmern) gewählt. Der Verband nahm am 1. Januar 1973 seine Geschäftstätigkeit auf.
Nachfolgende Präsidenten von Albert Bürger wurden 1984 Rolf Englerth (Ellwangen) und 1999 Dr. Frank Knödler (Stuttgart).